Vegane Socken ohne Plastik - Ein Experiment 

Vegane Socken ohne Plastik - Ein Experiment 

Socken stricken macht einfach Spaß.
In unserem Sortiment findest Du zwei Garne, die wir ausdrücklich auch für Socken empfehlen: Pinta und Forest – diese beiden enthalten allerdings tierische Fasern. 
Und so kamen wir zu der Frage für unser Experiment: „Eignen sich eigentlich unsere veganen Garne auch für Socken?“

Von Pascuali

Wir von Pascuali stehen für hochwertige Naturgarne. Unter dem Begriff Naturgarn verstehen wir natürliche Fasern tierischer oder pflanzlicher Herkunft, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind frei von Kunstfasern. Also plastikfrei. 
Neben unserem Grundsatz, diese Garne möglichst ressourcenschonend, nachhaltig und fair zu produzieren, ist der Verzicht auf Kunstfasern und Kunststoffe ein weiterer Baustein unserer Unternehmensphilosophie. Dies bezieht sich übrigens nicht nur auf unsere Produkte, sondern auf unsere Lieferkette, die Versandverpackungen und auch unsere Büroausstattung!

Was sind Kunstfasern? 

Kunstfasern, allen voran Polyacryl und Polyamid, sorgen im Garn für mehr Haltbarkeit und Formstabilität und machen das Strickstück pflegeleichter. Allerdings basiert das Ausgangsmaterial wie die meisten Kunststoffe auf Erdöl, also einem fossilen Rohstoff, der nicht endlos verfügbar ist. 
Beim Waschen von kunstfaserhaltigen Geweben können sich kleinste Partikel aus dem Stoff oder Gestrick lösen, die als Mikroplastik in den Gewässern landen. 
Darüber hinaus sind Kunstfasern nur sehr eingeschränkt biologisch abbaubar. 
All diese Argumente bestärken uns in unserem Fokus auf Naturgarne. 

Vegane Garne 

Ein Teilsortiment unserer Produkte ist vegan – besteht also ausschließlich auf pflanzenbasierten Garnen. Dies ist eine alte Tradition: von alters her ist die Verwendung pflanzlicher Fasern wie z. B. Hanf, Leinen oder Brennnessel gebräuchlich, wurde aber in der Neuzeit durch künstliche oder tierische Fasern verdrängt. Mehr über unsere veganen Garne erfährst Du in diesem Blogartikel

Mit dem steigenden Bewusstsein der Verbraucher über einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen spielen pflanzliche Fasern inzwischen wieder eine größere Rolle. 
Auch empfindliche Menschen, die auf tierische Fasern mit Hautreizungen reagieren, wenden sich pflanzlichen Fasern zu. 
Rein technisch gesehen, ist Viskose aus Bambus zwar auch eine Chemiefaser. Im Gegensatz zu Polyacryl und Polyamid besteht sie aber aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus. Bambusviskose ist im Hinblick auf ihre Ökobilanz etwa auf dem Level von Baumwolle, und ist – anders als andere Kunstfasern – biologisch abbaubar und vollständig kompostierbar. 

Vegane Socken

Socken stricken macht einfach Spaß: Sie sind meist schnell fertig, bieten viel Raum zum Spielen mit Farben und Mustern, sie sind nützlich und auch eine sehr beliebte Geschenkidee.
In unserem Sortiment findest Du zwei Garne, die wir ausdrücklich auch für Socken empfehlen: Pinta und Forest – diese beiden enthalten allerdings tierische Fasern. 
Und so kamen wir zu der Frage für unser Experiment: „Eignen sich eigentlich unsere veganen Garne auch für Socken?“

Das wollten wir herausfinden, und haben deshalb unser Projekt gestartet: #veganesockenohneplastik.

Unsere Testkandidaten für die veganen Socken

In unserem Sortiment finden sich einige pflanzenbasierte Garne: CumbriaSuaveRe-Jeans und Nepal. Wir wollen wissen, ob sie sich eignen zum Sockenstricken. Ein spannendes Experiment für uns, von dessen Ausgang wir uns überraschen ließen!
Flugs waren erste Maschenproben gestrickt: aus Cumbria einfädig, Cumbria / Suave, Suave doppelfädig und Suave / Nepal. 
Nach dem Waschen, Trocknen und der Fühlprobe ergab sich das erste Ergebnis: Die Kombination mit Nepal schaffte es nicht in die nächste Runde. Trotz seines hohen Baumwollanteils fanden wir Nepal zu robust, um daraus gemütliche und elastische Socken zu stricken. 

Die zweite Runde: Unser Sockenstrickerteam und der Stricktest

Als nächstes gaben wir das Projekt in die Hände von Profis: Vier erfahrene Sockenstrickerinnen - CaroGritSigrid und Nicole - kamen mit an Bord, und ließen fleißig die Nadeln klappern. Aus den verbliebenen drei Kandidaten entstanden Vreeni Socks von Rosa P aus Cumbria/Suave und die Sneakersocken von Tanja Steinbach aus Suave doppelfädig und Cumbria einfädig. Vielen Dank an die beiden Designerinnen, die uns für unser Projekt die Anleitung gern zur Verfügung stellten. 

Als Leitfaden bekamen die Strickerinnen einen Fragebogen zum Strickerlebnis, den sie gewissenhaft ausgefüllt und uns zur Auswertung übergeben haben. 

Das vegane Strickerlebnis

Dabei haben wir folgende Kriterien abgefragt: 

  • Das Strickerlebnis als solches: Wie angenehm ist das Garn auf der Nadel? 
  • Zufriedenheit mit Maschenbild, Elastizität, Anfassqualität und Form
  • Die Zufriedenheit mit dem Garn bzw. der Garnkombination im Vergleich zu dem gewohnten Sockengarn. 

In der Anfassqualität haben alle drei Varianten gut abgeschnitten: Die Garne sind weich und geschmeidig. Im Gesamtvergleich hat Cumbria/Suave die Nase vorn. Beim Stricken stellte sich eine Hürde dar: Die beiden doppelfädig gestrickten Varianten entsprechen in der Fadenstärke etwa 6fach Sockengarn - übliche Anleitungen für 4fach Sockengarn müssen daher umgerechnet werden. 
Suave punktet mit der weichen, leichten Haptik des Garns, die sich auf den Nadeln sehr angenehm anfühlt. Cumbria einfädig gestrickt begeistert die Strickerinnen durch die glatte Oberfläche und kommt insgesamt dem gewohnten Sockengarn am nächsten. 

Fazit nach dem Stricktest: 

Insgesamt stellen wir nach der ersten Runde fest: Unsere veganen Garne sind rein technisch durchaus für Socken tauglich. Allerdings muss man sich darüber bewusst sein, dass sie sich aufgrund ihrer Faserzusammensetzung und Zwirnung auf den Nadeln etwas anders verhalten als übliche Sockengarne. Wenn man sich darauf einlässt, erhält man durchaus sehenswerte Ergebnisse!

Cumbria für sich allein hat beim Strickerlebnis die Nase vorn - die Socken daraus werden gleichmäßig und klar im Maschenbild. Auch kommt das Garn in Stärke und Geschmeidigkeit dem gewohnten Sockengarn am nächsten. 
Zweiter Sieger beim Strickerlebnis, nur ganz knapp hinter Cumbria, ist die doppelfädige Suave, obwohl diese die Strickerinnen besonders gefordert hat. Das Garn ist wenig elastisch, und so war das Stricken der Socken insbesondere im Bereich der Ferse und des Bündchens rein technisch eine spannende Angelegenheit. Die fertigen Socken allerdings sind ein Traum an Weichheit! 

Für leichte Sommersöckchen wie die Vreeni Socks , die man aus Baumwolle oder Viskose stricken würde, schien das Ergebnis aus Cumbria/Suave unseren Strickerinnen als zu dick und zu warm für Sommersocken. Für warme Wintersocken, oder auch Haussocken, wird die weiche Garnkombination als sehr angenehm empfunden. Das luftige Lochmuster der Vreeni Socks kam gut heraus, allerdings steht es im Gegensatz zum dicken Maschenbild. Mit einfachen „StiNo’s“ oder Haussocken wird man mit der Garnkombination sicher zufrieden sein.

Der Tragetest

Es folgte der spannendste Teil unseres Experiments: Alle Socken wurden anschließend im Alltag hart getestet - hinsichtlich Haltbarkeit, Formstabilität, Tragegefühl und Waschbarkeit.

Unsere vier Strickerinnen und zwei weitere Freiwillige haben die Socken unter Alltagsbedingungen getragen: In Schuhen, Hausschuhen und ohne Schuhe, bei langen Märschen und auf dem Sofa. Wie man Socken eben so trägt. 

Und – Trommelwirbel! – hier kommt das Ergebnis:

Dritter Sieger sind die Socken aus zweifädiger Suave. Diese sind aufgrund der Garnstruktur nicht sehr elastisch, was dazu führt, dass die Socken beim Tragen etwas ausleiern. Wenn man sie nach der Wäsche wieder in Form zieht, erhalten sie aber ihre alte Passform. Im Tragegefühl werden die Socken aus Suave als sehr angenehm empfunden: Sie sind auch bei hohen Temperaturen noch sehr angenehm zu tragen, sehr leicht, und sie trocknen nach der Wäsche sehr schnell. Auch bei häufigem Tragen konnte kein nennenswerter Verschleiß (also Löcher oder durchgelaufene Stellen) festgestellt werden.

Platz zwei belegt die Kombination aus Cumbria und Suave. Hauptkritikpunkt einiger Trägerinnen war, dass das Gestrick zu dick und zu warm ist und sich deshalb im Sommer kaum eignet, um in Schuhen getragen zu werden. Andere wiederum beschreiben einen kühlenden Effekt durch den Viskoseanteil und fanden die Socken trotz der Dicke als sehr gut tragbar. Als Haus – und Sofasocken, da waren sich die Testerinnen einig, ist die Kombination auf jeden Fall der Hit. 

Damit steht der Sieger unseres Tragetests fest: Cumbria einfädig macht das Rennen. 

Insbesondere als Sommersocken waren die Cumbria-Söckchen sehr beliebt wegen ihrer kühlenden Eigenschaften. Das Material erwies sich als sehr pflegeleicht und formstabil – einzig im Hinblick auf die Elastizität gab es sehr leise Kritik. 

Vegane Socken ohne Plastik – Das Gesamtergebnis

Damit kommen wir zur Gesamtauswertung unserer Reise zu veganen Socken ohne Plastik. Dabei haben wir die gesammelten Punkte aus dem Strick- und dem Tragetest zusammengezählt. Hier kommt das Siegertreppchen:

Platz 3: Cumbria/Suave 
Platz 2: Suave / Suave
Platz 1: Cumbria

Grundsätzlich ist es also so, dass sich alle drei Garnkombinationen eignen für Socken. Wichtig ist dabei, dass man sich von den „gelernten“ Eigenschaften handelsüblicher Sockenwolle mit Kunstfaseranteil löst und unvoreingenommen mit unseren veganen Garnen strickt. Diese sind aufgrund ihrer Faserzusammensetzung einfach anders „gestrickt“ als Industriegarne, und diese anderen Eigenschaften wirken sich auf das Strickerlebnis und das fertige Strickstück aus. 

Anders aber ist ja nicht schlechter – für die Gesamtbeurteilung spielt immer auch die persönliche Vorliebe eine Rolle, und diese ist individuell von Stricker*in zu Stricker*in. Und das ist auch gut so!

Vergleicht man die getesteten Garne mit handelsüblicher Baumwolle gleicher Stärke, sprechen folgende Gründe für Socken aus unseren veganen Garnen: 

  • Sie sind deutlich weicher (insbesondere Suave ist einfach ein Traum an Flausch)
  • Sie laufen nicht ein beim Waschen
  • Die Socken sind sehr angenehm im Tragen, pflegeleicht und formstabiler

Weitere Argumente für Socken aus den drei Garnalternativen stehen unter dem der Aspekt der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit:

  • Alle Fasern – Baumwolle und Bambus – stammen aus pflanzlichen, nachwachsenden Quellen, die teilweise sogar aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. 
  • Die Garne sind plastikfrei. Das heißt, es wurden keinerlei Rohstoffe fossilen Ursprungs eingesetzt. Sie hinterlassen keine Mikroplastikpartikel bei der Wäsche und sind vollständig kompostierbar – wenn die Socken einmal verschlissen sein sollten, sind sie  Biomüll und kein Sondermüll. 
  • Die Garne sind tierhaarfrei und damit allesamt geeignet für Wollallergiker und empfindliche Menschen

Wir sind zugegebenermaßen sehr begeistert über diesen Ausgang unseres Versuchs, denn – wie eingangs erwähnt – sind wir vollkommen erwartungsfrei und mit großer Neugier in dieses Experiment gestartet. Bei jeder einzelnen Station haben wir mit den Strickerinnen und Testerinnen mitgefiebert und sind stolz, euch nun so ein positives Gesamtergebnis präsentieren zu können. 

Einen großen Dank an unsere Sockenstrickerinnen GritCaroNicole und Sigrid – und an die Tragetesterinnen Petja, Franzi und Danny für ihren tollen Einsatz und die großartige Unterstützung! 

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