Vegane Garne

Vegane Garne

Vor ein paar Jahren hat die Vegan-Bewegung auch hierzulande ordentlich an Popularität erlangt. Der völlige Verzicht auf Produkte tierischen Ursprungs ist für immer mehr Menschen normal. Vegan bezieht sich aber natürlich nicht nur auf die Ernährung – vom Schuh über Kosmetik bis hin zur Kleidung und Garn ist alles dabei. 

Von Claudia Ostrop

Vor ein paar Jahren hat die Vegan-Bewegung auch hierzulande ordentlich an Popularität zugenommen. Der völlige Verzicht auf Produkte tierischen Ursprungs ist für immer mehr Menschen normal, und viele andere sind bemüht, diesen Konsum einzuschränken. Seitdem gehören vegane Produkte, allen voran natürlich Lebensmittel, zum alltäglichen Bild in den Läden. Vegan bezieht sich aber natürlich nicht nur auf die Ernährung – vom Schuh über Kosmetik bis hin zur Kleidung und Garn kann hier alles gemeint sein, das vollkommen ohne den Einsatz tierischer Produkte auskommt. 

Veganes Garn? Darüber möchten wir in diesem Beitrag etwas mehr erzählen!

Vegan zu leben ist schon lange nicht mehr die „Marotte“ einiger weniger. Vielmehr ist das Bedürfnis, Tiere zu schonen und potentielles Tierleid zu verhindern, zum salonfähigen Bedürfnis vieler Menschen quer durch alle Gesellschaftsschichten geworden. Mit dem „vegan“-Label schmückt sich heute eine entsprechend stetig wachsende Zahl von Produkten aus nahezu allen Lebensbereichen.

Was sind vegane Garne?

Vegane Garne sind keine wirkliche Neuheit – Pflanzenfasern wurden schon in der Steinzeit zum Weben verwendet. Schafe hingegen dienten zunächst nur als Fleischlieferanten: erst ab etwa der Bronzezeit wurde auch ihr Fell zur Herstellung von Textilien verwendet. 

Nicht alle in früher Zeit verwendeten Pflanzenfasern haben sich in die Neuzeit retten können – viele sind einfach viel zu rauh zur Haut und konnten weicherer Konkurrenz nicht standhalten. Pflanzen wie beispielsweise Leinen, Baumwolle oder Ramie haben es zu wahren Dauerbrennern der Textilgeschichte gebracht und da die Entwicklung nicht stillsteht, gibt es auch neuere Entdeckungen wie z.B. Garn, das aus Maisfasern hergestellt wird.  

Da sind wir dann auch schon an der Schnittstelle von Pflanzen- und Kunstfasergarnen: Maisgarne beispielsweise werden nicht aus der eigentlichen Faser versponnen. Im Rahmen eines chemischen Prozesses wird die Struktur aufgespalten und aus dem natürlichen Grundmaterial, dem Zellstoff, ein künstlicher Faden hergestellt. Das ist vergleichbar der Produktion von Viskose. Weitere Garne aus diesem Segment werden aus Bambus, Milch, aber auch Baumwolle und Holz hergestellt. 

„Klassische“ Kunstfasergarne aus chemischer Produktion mit ausschließlich chemischen Grundstoffen sind natürlich definitionsgemäß auch als vegan zu bezeichnen. Sie dürften aber in diesem Fall eine eher untergeordnete Rolle spielen. Wir gehen hier an dieser Stelle nicht weiter darauf ein, denn wir beschränken uns bei den Pascuali-Garnen auf Ausgangsmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen. 

Warum vegane Garne?

Auch Nicht-Veganer besinnen sich immer häufiger auf die Natur und einen respektvolleren Umgang mit ihr und ihren Ressourcen. Dazu gehört auch der bewusstere Umgang mit dem „Rohstoff“ Tier. 

Großes Tierleid für einen weichen Schal oder eine flauschige Mütze wollen zum Glück immer weniger Menschen einfach ungefragt hinnehmen. (Auch wenn ihr bei Wolle von Pascuali sicher sein könnt, dass sie aus bestmöglichen, streng kontrollierten Haltungsbedingungen stammt!)

Und dazu gibt es dann auch noch eine Menge empfindliche Menschen, denen Wolle zu kratzig oder zu kribbelig auf der Haut ist, die das Gefühl nicht mögen – oder denen Wolle einfach zu warm ist.

Und nicht zuletzt gibt es Woll-Allergiker, deren Haut mit Rötungen und Reizungen auf direkten Kontakt mit Bekleidung von Schaf, Ziege und Co. reagiert, und die Wollbekleidung schlicht und ergreifend nicht tragen können. 

Vegane Garne im Pascuali-Sortiment

All dem bzw. all denen möchten wir – in gewohnt hochwertiger Weise – Rechnung tragen und führen deshalb in unserem Sortiment auch vegane Garne. Allerdings findet ihr bei uns keine normalen Baumwoll- „Topflappengarne“, wie ihr sie an jeder Ecke bekommen könnt, oder Garne aus 100 Prozent Poly-Irgendwas. Auch im veganen Segment möchten wir euch etwas Besonderes anbieten. Natürlich sind alle unserer fünf veganen Qualitäten ohne Kunststoffe. Unser Ziel war es, plastikfreie Garne für Euch zu kreieren, die vegan sind und es dennoch von der Haptik her mit feinen Wollgarnen aufnehmen können. So entstanden unsere einzigartigen Kreationen.

Hier stellen wir sie euch im Einzelnen kurz vor: 

 

Suave: Ein GOTS-zertifiziertes Baumwollgarn, also nach bestmöglichem Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandard produziert. Die Baumwolle für Suave wird nicht versponnen oder verzwirnt: Stattdessen werden die losen Baumwollfasern in eine Art Netzschlauch geblasen, der sie zusammenhält. Das Ergebnis ist eine herrlich leichte, fluffige reine Baumwolle, die wie ein Dochtgarn aussieht und zart wie ein Wölkchen ist. 

Re-Jeans: Ebenfalls aus reiner Baumwolle ist unsere Qualität Re-Jeans. Und auch sie ist etwas Besonderes: Re-Jeans ist ein Recycling-Baumwollgarn! Die Grundlage für Re-Jeans bildet recycelte Baumwolle aus Denim. Die Fasern stammen aus der Jeans-Fabrikation, wo Stoffreste Schritt für Schritt wieder bis zur Einzelfaser aufgelöst und gereinigt werden. Anschließend werden die Fasern neu gemischt und zu einem Garn versponnen. Durch den Recyclingprozess erhält das Garn eine schön rustikale und ansprechende Strukturierung. Es erinnert an Bourretteseide.

Mais: Einen für Textilien eher ungewöhnlichen Ausgangsstoff hat unser Garn „Mais“. Wie der Name verrät, wird dieses Garn aus Maisfasern hergestellt. Allerdings werden hierbei keine gewachsenen Fasern versponnen. Stattdessen werden in einem Prozess, der der Produktion von Viskose ähnelt, neue Fasern erzeugt. Das Ergebnis ist ein sehr weiches Garn, das an feine Wolle erinnert. Dabei ist es außerdem noch absolut formstabil und reißfest.
(Mais wurde aus dem Sortiment genommen)

 

Cumbria: Die Mischung aus 60 Prozent Pima-Baumwolle und 40 Prozent Bambus-Viskose lässt Cumbria – übrigens benannt nach dem ehemaligen Wohnort des „Erfinders“ der Vegan-Bewegung, Donald Watson – zu einem herrlich seidigen und zart-glänzenden Garn werden. Wir meinen, dass Cumbria es fast mit einem Seide-Merino-Mix aufnehmen kann! Und dabei ist es wunderbar formstabil. 


Nepal
: Zu 60 Prozent Bio-Baumwolle gesellen sich bei unserer Nepal 28 Prozent Leinen und 12 Prozent Brennnessel-Fasern. Wer meint, das könne nicht weich sein, sollte mal fühlen: Die Mischung lässt das Garn griffig und weich zu gleich sein. Durch die besondere Zwirnung weist Nepal eine besonders schöne und natürliche Struktur mit zartem Glanz auf. Kühlend im Sommer, wärmend im Winter – ein tolles Ganzjahresgarn!
(Demnächst in zweiter Generation)

 
Habt Ihr schon damit gestrickt? Probiert es doch einfach mal aus! Auf unserer Internetseite und natürlich in unserem Heft Pascuali Collezioni findet ihr jede Menge Inspirationen und Anleitungen!

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