Nachhaltige Garne: Warum Pascuali auf Qualität und Ethik setzt

Nachhaltige Garne: Warum Pascuali auf Qualität und Ethik setzt

Nachhaltiges Garn spielt eine entscheidende Rolle in der Mode und beeinflusst die Qualität, Umwelt und Ethik der fertigen Kleidungsstücke. Marken wie Pascuali setzen auf faire Arbeitsbedingungen, umweltfreundliche Produktion und Transparenz in der Lieferkette. So kannst du sicher sein, dass dein Strick- oder Häkelprojekt mit gutem Gewissen entsteht.

Slow Fashion: Warum handgestrickte Kleidung ein großartiger Beitrag zur Nachhaltigkeit ist Du liest Nachhaltige Garne: Warum Pascuali auf Qualität und Ethik setzt 9 Minuten

Von Claudia Ostrop

Wenn wir an Mode denken, kommt uns oft zuerst das fertige Kleidungsstück in den  Sinn – ein cooler Hoodie, ein schicker Pullover oder ein luftiges Sommerkleid. Aber kaum jemand denkt daran, womit das alles anfängt: dem Garn. Oftmals hinter das Design zurücktretend, spielt das Garn in der Modewelt nur die zweite Geige – obwohl es doch eigentlich die tragende Rolle spielt. 

Für uns Stricker:innen und Häkler:innen hat das Garn an sich natürlich eine ganz erhebliche Bedeutung – aber egal ob Konfektion oder Handarbeit: Gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht, lohnt es sich, grundsätzlich mal genauer hinzuschauen. Gerade Wolle zum Stricken, Häkeln oder auch Sticken sollte ein rundum umweltfreundliches Werkeln ermöglichen. Denn auch wenn Handarbeiten einfach Spaß macht – wenn man bedenkt, wieviel Zeit man z.B. in ein Strickprojekt steckt, dann sollte am Ende etwas wirklich Wunderbares herauskommen. Faire Wolle und nachhaltige Garne sind dann eine gute und ehrliche Basis, aus der ein tolles (Kleidungs-) Stück entsteht.

Warum Garn mehr ist als nur ein Faden – Nachhaltigkeit in der Textilwelt

In der industriellen Massenproduktion wird Garn oft so günstig und schnell wie möglich hergestellt – ohne Rücksicht auf Umwelt, Menschen oder Qualität. Da wird mit Chemie gearbeitet, Wasser verschwendet und unter Arbeits-Bedingungen produziert, die alles andere als fair sind. Hauptsache, es läuft in großen Mengen vom Band. Das Resultat? Massenware, die zwar günstig ist, aber leider oft auf Kosten von Umwelt und Ethik. Billig im Wortsinne. Und das gilt leider nicht nur für Garn als Ausgangsmaterial für Konfektionsware, sondern auch für Handstrickgarne bzw. Garne zum Häkeln oder Sticken. „Wolle“ aus 100 Prozent Kunstfasern. Wolle von Merino-Schafen, die der schmerzhaften Mulesing-Prozedur unterzogen werden. Oder es wird mit dem gut klingenden Begriff „Recycling“ geworben – aber ist z.B. die so propagierte Kaschmirwolle deshalb wirklich nachhaltig? Man erfährt in der Regel nicht, woher die verwendeten Reste stammen, mit denen diese Garne produziert werden. Und weil es eben Reste und Abfälle sind, sind die daraus produzierten Garne selten von hoher Qualität. Ein Pullover, der nach kurzer Zeit in die Tonne wandert, weil er filzt oder pillt – das lässt nicht auf ein nachhaltiges Garn schließen. Und das gilt natürlich genauso für Alpakawolle, Mohairwolle und Merinowolle.

Im Gegensatz dazu steht die Herstellung wirklich nachhaltigen Garns. Hier geht es um Qualität anstelle von Quantität, um natürliche Rohstoffe, faire Arbeitsbedingungen und einen bewussten Umgang mit Ressourcen. Klar, das Garn ist dann wahrscheinlich nicht supergünstig – aber dafür weißt du, was du bekommst: ein Produkt, das du mit gutem Gewissen verarbeiten kannst. Zwar ist das Bio-Kaschmir natürlich deutlich teurer als die recycelte Variante – auf die Lebensdauer eines daraus gestrickten Teils bezogen muss das nachhaltige Garn aus fairer Tierhaltung aber den Vergleich nicht scheuen.

Zum Glück schauen immer mehr Menschen genauer hin, wenn sie Kleidung kaufen oder selbst etwas stricken, häkeln oder nähen wollen. Herkunft, Qualität, Umweltfreundlichkeit – das sind keine Nischenthemen mehr, sondern entscheidende Kaufargumente. Denn wer bewusst konsumiert, will nicht nur gut aussehen, sondern auch ein gutes Gefühl dabei haben.

In unserem Artikel befassen wir uns mit Garnen zum Handarbeiten, oder besser gesagt mit den Garnen, die erst durch unsere und eure kreative Arbeit zu fertigen Kleidungsstücken und Accessoires werden.

Was genau ist „nachhaltig“, wenn es um Garn geht?

Der Begriff „nachhaltig“ wird mittlerweile fast schon inflationär gebraucht. Ob es um Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik, den allgemeinen Lebensstil geht ... Nachhaltigkeit macht sich gut als Qualitätsmerkmal – natürlich auch bei Garnen. Aber was steckt genau dahinter? Geht es nur um ein gutes Gefühl oder um echte Werte?

Fangen wir mal vorne an: Nachhaltiges Garn beginnt mit den verwendeten Rohstoffen. Statt konventioneller Baumwolle, bei deren Anbau oft gigantische Mengen Pestizide und Wasser zum Einsatz kommen, ist Bio-Baumwolle ein nachhaltiger Ersatz, weil mit ihrem Anbau Umwelt und Ressourcen geschont werden. Wolle, ob nun klassische Schafwolle oder das Haar von Yak, Kaschmir und Konsorten, steht und fällt mit der Haltung. Leben die Tiere artgerecht? Wie steht es um das Tierwohl – hier sei gleich noch einmal das Mulesing bei Schafen erwähnt (mehr zu diesem Thema könnt ihr in unserem Blog-Post über Wolle und Garne nachlesen). Aber auch die Natur darf an diesem Punkt nicht außer acht gelassen zu werden. Ein Beispiel: (Kaschmir-) Ziegen fressen das Gras nicht nur oberflächlich ab, sie rupfen es mitsamt der Wurzeln aus dem Boden. Weiden sie zu lange auf den selben Flächen, ist der Ausbreitung der Trockenwüsten in den Hauptproduktionsländern wie China und der Mongolei  Tür und Tor geöffnet. Nachhaltig ist hier eine kontrollierte Weidehaltung mit Zufütterung. Auch zu diesem Thema könnt ihr in unserem Blog-Post über Kaschmir mehr erfahren.

Vollsynthetische Garne die z.B. aus Erdöl hergestellt werden können nun wirklich nicht nachhaltig sein, da ihre Basis nicht nachwachsend ist. Bei halbsynthetischen Garnen wie es Viskose-Fasern sind, kommt es nicht zuletzt auf die Herstellungsweise an, ob man dem fertigen Garn Nachhaltigkeit zusprechen kann oder nicht. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei unser Blog-Post über Viskose ans Herz gelegt.

Und da wären wir bei der Herstellung. Nachhaltige Garnproduktion basiert auf einem möglichst sparsamen Umgang mit Ressourcen: weniger Wasser, weniger CO₂, weniger Energie. Statt energieintensiver Prozesse oder umweltschädlicher Chemikalien setzt man auf clevere, umweltfreundliche Alternativen wie z.B. geschlossene Kreislaufsysteme mit der Wiederaufbereitung von Wasser.

Aber Nachhaltigkeit hört nicht beim Umweltschutz auf – ganz im Gegenteil. Echte Nachhaltigkeit muss auch sozialverträglich sein. Das heißt: faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und gute und sichere Bedingungen für die Menschen, direkt oder indirekt mit der Garnherstellung befasst sind: Egal, an welcher Stufe der Produktionskette. Und die beginnt beim Anbau der Pflanzen und der Haltung der Tiere und geht bis hin zum fertigen Knäuel. Keine Ausbeutung, kein Billiglohn – sondern Wertschätzung für jede:n Beteiligte:n in der Lieferkette.

Apropos Lieferkette: Ein weiteres ganz wichtiges Stichwort ist Transparenz. Wirklich nachhaltig agierende Garnhersteller legen offen, wo ihre Materialien herkommen, wie sie verarbeitet werden und wer daran beteiligt ist. Rückverfolgbarkeit ist hier nicht nur ein Bonus, sondern Standard – damit du weißt, was du in den Händen hältst.

Kurz gesagt: Nachhaltiges Garn ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Menschen – und für alle, die bewusst entscheiden wollen, womit sie arbeiten oder was sie tragen. Und welchen Einfluss sie mit ihrer Wahl haben.

Pascuali: Unsere Philosophie und unser Weg

Paul Pascuali hat sein Unternehmen im Jahr 2008 gegründet. Sein Ziel war ganz klar: die Unterstützung ausgewählter kleiner Farmen in Argentinien, bei denen das Tierwohl an erster Stelle rangierte. Für die dort produzierte Wolle wurden faire Preise bezahlt. Die Weiterverarbeitung erfolgte in lokalen Spinnereien. 

Das Unternehmen ist mittlerweile aus der ursprünglichen Idee herausgewachsen. Heute lässt  Pascuali auch in anderen Ländern wie Peru, Bolivien, Südafrika, Italien, Portugal und Kanada produzieren. Doch nach wie vor wird in jedem dieser Länder auf faire Bedingungen, höchste Qualität und nachhaltige Verarbeitung geachtet. Die enge Zusammenarbeit mit den Produzenten vor Ort ist bis heute ein zentrales Element der Unternehmensphilosophie.

Pascualis Mission sind „Luxusgarne mit Verantwortung“, denn Luxus und Nachhaltigkeit müssen in keinem Widerspruch zueinander stehen. Alle Garne aus dem Pascuali-Sortiment werden ist höchster Qualität hergestellt. Und das immer mit einem klaren Fokus auf nachhaltiger und ethischer Produktion. Statt kurzfristiger Gewinnmaximierung stehen langfristige Partnerschaften im Vordergrund. 

Die Qualitätsmerkmale von Pascuali – Mehr als einfach nur „Bio“

Für die Garne des Pascuali-Sortiments werden zertifizierte Fasern verwendet. Sie genügen den hohen Ansprüchen folgender Siegel:

GOTS (Global Organic Textile Standard), RWS (Responsible Wool Standard), RMS (Responsible Mohair Standard), SFA (Sustainable Fiber Alliance’s Cashmere Standard), RAS (Responsible Alpaca Standard). Einen Einblick über Siegel im Woll-Sektor haben wir vor einiger Zeit in einem Blog-Post gegeben.

Wenn immer möglich erfolgt die Produktion der Garne in den Ländern, in denen die Tiere leben bzw. die Rohfasern gewonnen werden. Das trägt zur Reduktion der Transportwege bei und fördert die lokale Wertschöpfung.

Mit regelmäßigen Besuchen bei den Produzenten vor Ort (z. B. Mohair aus Südafrika, Alpaka-Wolle aus Peru und Lama-Haar aus Bolivien) wird sichergestellt, dass die Produktion der Fasern den hohen Pascuali-Ansprüchen stets gerecht wird.

Und nicht zuletzt werden Pascuali-Garne in einer umweltfreundlichen, plastikfreien Verpackung geliefert, an die Händler genauso wie an private Kunden. 

Transparenz und Zertifizierungen – Keine Greenwashing-Versprechen

In der Vergangenheit hat Pascuali zum Teil bewusst auf den Einsatz von Bio-Siegeln verzichtet, da die firmeninternen Standards ohnehin häufig über denen der Zertifikate lagen. Paul Pascuali macht sich regelmäßig vor Ort ein Bild über sämtliche Schritte der Produktionskette der einzelnen Garne.

Um dem zunehmenden Wunsch der Kunden nach (nachvollziehbarer) Transparenz gerecht zu werden, ist Pascuali seit März 2025 offiziell  GOTS-, RWS-, SFA-, RAS- und RMS-zertifiziert. Die Qualität der Garne hat sich dadurch nicht verändert – sie erfüllten schon immer die Anforderungen. Die Siegel untermauern dies nun aber auf den ersten Blick.

Dennoch gibt es auch weiterhin einige Garne, die kein Siegel aufweisen, obwohl sie ethisch produziert werden. Warum? Das ist schnell erklärt. Für eher seltene Fasern wie Yak-, Kamel-, Lama- oder Moschusochsenwolle existieren derzeit einfach keine passenden Bio-Siegel. Natürlich wird bei diesen Qualitäten aber genauso auf Tierwohl und ethische Standards geachtet wie bei den zertifizierten Garnen, zudem werden sie ausschließlich in Spinnereien gefertigt, die höchste ökologische Standards erfüllen.

Wie stellt Pascuali lückenlose Transparenz sicher?

Pascuali kennt die gesamte Lieferkette jeder Qualität. Es liegen Ursprungsnachweise und verschiedene Zertifikate vor, die dies belegen. Die lückenlose Rückverfolgbarkeit ist auch Voraussetzung für die offiziellen Bio-Zertifizierungen.

So könnt ihr sicher sein, dass ihr bei Pascuali ausschließlich ethisch produzierte Wolle bekommt. Pascuali Garne sind faire Garne für umweltfreundliches Handarbeiten mit gutem Gewissen.

Möchtet ihr nachhaltiges Wolle kaufen, seid ihr bei Pascuali genau richtig. Hochwertige Naturgarne, GOTS-zertifizierte Wolle aus fairer Tierhaltung, vegane Wolle, Bio-Garne – ihr habt die Qual der Wahl. Hier kommt ihr direkt zum Shop – viel Spaß beim Stöbern!

1 Kommentar

GarnGeflüster

Ein wirklich sehr sehr guter Artikel. Danke dafür.
Den werde ich einigen Kunden ans Herz legen.
Für mich noch einmal die Bestätigung, das ich mich zu 1000% für genau den richtigen Partner entschieden haben, auf meinem Weg einen möglichst kleinen Fußabdruck auf unserer Erde zu hinterlassen.
Eure Bettina vom GarnGeflüster

Ein wirklich sehr sehr guter Artikel. Danke dafür.
Den werde ich einigen Kunden ans Herz legen.
Für mich noch einmal die Bestätigung, das ich mich zu 1000% für genau den richtigen Partner entschieden haben, auf meinem Weg einen möglichst kleinen Fußabdruck auf unserer Erde zu hinterlassen.
Eure Bettina vom GarnGeflüster

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