Schals und Tücher – verschiedene Formen und Konstruktionen - Pascuali

Schals und Tücher – verschiedene Formen und Konstruktionen

Schals und Tücher haben ihren festen Platz in der Strickwelt – schließlich kann man davon einfach nicht zu viele haben, oder? Großes Dreieckstuch, zarte Stola oder kuscheliger Cowl: Habt ihr einen Favoriten?
Wir werfen heute einen Blick darauf, was für verschiedene Formen es gibt und wie die einzelnen Konstruktionen angelegt sind.

Stricken nach englischen Anleitungen – Strickenglisch leicht gemacht Du liest Schals und Tücher – verschiedene Formen und Konstruktionen 8 Minuten Weiter ChrisBerlin im Interview

Von Claudia Ostrop

Schals und Tücher haben ihren festen Platz in der Strickwelt – schließlich kann man davon einfach nicht zu viele haben, oder? Großes Dreieckstuch, zarte Stola oder kuscheliger Cowl: Habt ihr einen Favoriten?
Wir werfen heute einen Blick darauf, was für verschiedene Formen es gibt und wie die einzelnen Konstruktionen angelegt sind.

Kennt jeder: Den Schal

Den hat bestimmt jede(r) schon als Kind gehabt und vielleicht auch selbst gestrickt: Einen schlichten Schal. Mal länger, mal kürzer, eher breit oder schmal, mit Fransen oder ohne: Gestrickt wird der klassische Schal meist von unten nach oben, oder besser gesagt von einem Ende zum anderen. Die Maschen werden an der schmalen Kante angeschlagen und dann geht es in Reihen hin und her. Für ein Modell, das man einmal um den Hals schlingen kann und dessen Enden schön lang runter hängen, darf der Schal dann auch gern mal zwei Meter und länger sein.

Anfang und Ende können auch spitz oder schräg zulaufen. Man kann einen Schal beispielsweise als Parallelogramm stricken: Anstatt in Reihen einfach hin und her zu stricken, wird am Anfang jeder zweiten Reihe eine Masche zugenommen und am -ende eine Masche abgenommen. Der Schal hat dann spitze Enden anstelle rechtwinkliger Kanten.

Ein Schal kann auch als Schlauch, also in der Runde, gestrickt werden: Dann sind Vorder- und Rückseite identisch.

Tolle klassische Schals sind z.B. unsere Designs SmaragdNeci und Yulo.

Auch rechteckig: Ein Rechteck aus der Mitte heraus

Möchte man ein üppiges, rechteckiges Tuch stricken, das fast den Charakter einer kleinen Decke hat, kann man das natürlich in Hin- und Rückreihen machen. Wenn man das Tuch glatt rechts haben möchte, aber nicht so gern linke Maschen strickt, kann man sich mit einem Trick behelfen: Begonnen wird mit Judy’s Magic Cast-on, einem Maschenanschlag, bei dem in beide Richtungen gestrickt wird. Danach nimmt man an vier Eckpunkten zu. Auf diese Weise kann man immer auf der rechten Seite um das mittlere Rechteck herumstricken.

Der Klassiker: Das Dreieckstuch

Man kann es vorwärts wie rückwärts tragen, also vor der Brust, aber auch genauso gut als Stola, die den Rücken wärmt. Mal eher tief, mal eher breit gestrickt, manchmal klein wie ein Halstuch oder fast so üppig wie eine Decke (das hat dann im englischen den schönen Namen „Shlanket“, dass sich aus Shawl für Schal und Blanket für Decke zusammensetzt).

Kennst Du eins, kennst du alle? Weit gefehlt, Dreieck ist nicht gleich Dreieck!

Symmetrische Dreieckstücher

Sie sind, wie der Name besagt, seitengleich. Wer sich gern an den Mathematik-Unterricht erinnern möchte: Es hat die Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Es gibt eine lange Seite und zwei etwas kürzere, die gleich lang sind und die genau in Höhe der Mitte der langen Seite aufeinandertreffen.

In der einfachsten Form können symmetrische Tücher von der Spitze aus zur langen Kante hin gestrickt werden: Man schlägt z.B. 3 Maschen an und nimmt dann an beiden Kanten regelmäßig zu. Entweder wird die Zunahme in jeder Hinreihe an Reihenanfang und -ende gearbeitet, oder aber am Anfang einer jeden Reihe. Welche Zunahme-Technik gewählt wird, ist dem Geschmack überlassen. Umschläge, die ein Lochmuster erzeugen, eignen sich ebenso wie rechts-/linksgeneigte Zunahmen oder das doppelte Abstricken einer Masche. 
Man strickt einfach so lange, bis das Tuch die gewünschte Länge bzw. Breite erreicht hat und kettet dann alle Maschen ab.

Ein symmetrisches Tuch erhält man auch, wenn man mit ganz wenigen Maschen an einer Spitze beginnt, die Maschen dann aber nur an einer der Kanten zunimmt und solange strickt, bis die halbe gewünschte Größe erreicht ist. Dann werden auf der bisherigen Zunahmeseite die Maschen im gleichen Rhythmus abgenommen, bis man nur noch die Maschenzahl des ursprünglichen Anschlags auf der Nadel hat.

Symmetrische Dreieckstücher werden zumeist jedoch von der langen Kante aus gestrickt: Dazu beginnt man in der Regel mit einem dreiseitigen Maschenanschlag, dem so genannten Garter Tab Cast-on: 3 Maschen anschlagen, ein paar Reihen stricken und dann aus dem Rand des kleinen Rechtecks sowie aus der Anschlagskante Maschen herausstricken. 

Die mittlere Masche wird markiert und dann wird regelmäßig zugenommen: An Reihenanfang und -ende sowie rechts und links der Mittelmasche. Die Maschen, die man auf der Nadel hat, bilden die schräg zur Mitte verlaufenden Seiten des Dreiecks. Die lange Kante ist der untere Rand des Gestricks, das man auf den Nadeln hat. Wenn das Tuch die gewünschte Größe erreicht hat, werden alle Maschen locker abgekettet.

In unserem Sortiment findet ihr z.B. die Anleitung für das symmetrische Dreieckstuch Purna und Visteria.

Asymmetrische Dreieckstücher

Diese Tuchform kann auf verschiedenste Weisen erzielt werden. Sie ergibt sich z.B. dadurch, dass das Tuch an einer Spitze mit sehr wenigen Maschen begonnen wird und dann nur auf einer Seite des Tuches Maschen zugenommen werden. D.h., die eine Kante bleibt gerade, während sich das Gestrick zur anderen Seite hin ausbreitet. Gestrickt wird solange, bis das Tuch die gewünschte Größe erreicht hat, und dann wird abgekettet. Da Maschen grundsätzlich breiter als hoch sind, wird das Tuch auf diesem Wege ganz automatisch asymmetrisch. 
Mit dem Verlauf der seitlichen Linien kann außerdem gespielt werden, indem in einer Reihe auf beiden Seiten zugenommen wird und in der nächsten die zusätzliche(n) Masche(n) auf der einen Seite wieder abgenommen werden.

Asymmetrisch können aber auch Tücher mit einer Mittelnaht werden: Wenn z.B. auf einer Seite der Mitte mit verkürzten Reihen gearbeitet wird – sei es für ein Muster innerhalb des Tuches oder für eine besonders angelegte Form der Kante.

Eine andere asymmetrische Mittelnaht-Version ergibt sich, wenn zunächst in jeder Reihe auf beiden Seiten zugenommen wird und in jeder zweiten Reihe in der Mitte doppelt abgenommen. Ist die gewünschte Breite des Tuches erreicht, wird nur noch auf einer Seite der Mittelnaht zugenommen. Die Maschenzahl bleibt damit bis zum Abketten konstant, optisch entsteht jedoch der Eindruck, dass das Tuch spitz zuläuft.

Asymmetrische Tücher können quer oder längs gestrickt sein. Eines ist allen gemeinsam: Die Zu- und Abnahmen werden auf den beiden Seiten des Tuchs unterschiedlich ausgeführt.

Schöne asymmetrische Tücher im Pascuali-Sortiment sind z.B. MayraMelina und Taimi.

Halbrunde Tücher

Die halbmond- oder sichelförmigen Tücher haben, wie der Name vermuten lässt, keine Ecken. Anstelle der mittleren Spitze eines Dreieckstuchs weisen sie eine sanfte Rundung auf. 
Sie werden in der Regel mit einem dreiseitigen Maschenanschlag in der Mitte der langen Kante begonnen, genau wie die klassischen symmetrischen Dreieckstücher. Im Gegensatz zu ihnen haben sie jedoch keine Mittelnaht, und die Zunahmen werden nur an den Außenkanten gearbeitet. Das Tuch wird damit weniger tief als ein symmetrisches Dreieckstuch – und natürlich fehlt die Spitze. Damit das Tuch genügend Weite erhält, müssen an den Außenkanten mehr Maschen zugenommen werden als bei einem Dreieckstuch. Je mehr Maschen seitlich zugenommen werden, desto flacher und weniger tief bleibt die Rundung. Werden auf der einen Seite des Tuches beispielsweise immer zwei, auf der gegenüberliegenden Seite aber nur eine Masche zugenommen, wird das Tuch asymmetrisch und erhält eine Sichelform.

In unseren Anleitungen findet ihr z.B. Caipirinha, ein sehr schönes mehrfarbiges, halbrundes Tuch.

Cowls und Loops

Schlauchschals sind quasi eine Sonderform bei den Schals und Tüchern. Es handelt sich bei ihnen um „geschlossene“ Schals, die einfach („Cowl“) oder mehrfach geschlungen („Loop“) um den Hals getragen werden. Meist sind es gerade geschnittene Schläuche, es gibt aber auch Varianten, bei denen der Brustbereich durch eine Vertiefung des Gestricks besonders abgedeckt wird. Sie erinnern mitunter an Dreieckstücher, die fest um den Hals geschlungen wurden.
Schlauchschals können entweder rund gestrickt werden – dafür werden alle benötigten Maschen angeschlagen und in Runden gestrickt, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Alternative wird zunächst ein normaler Schal gestrickt, dessen Enden am Schluss zur Runde verbunden werden.

Im Pascuali-Sortiment geht es z.B. mit Yelda und Orchideja rund.

          

Tücher – unzählige Möglichkeiten

Die Konstruktionen, die wir hier kurz vorgestellt haben, bieten nur einen ganz kleinen Einblick in die Designs, die bei Tüchern machbar und möglich sind. Man könnte sagen, dass es die Grundkonstruktionsweisen sind, auf die unzählige Varianten aufbauen.

Und natürlich leben alle Tuchformen, egal ob rund oder (drei)eckig, immer von der Zusammenstellung von Strickmustern, Farben und Garnen. Die Konstruktion stellt immer nur ein Gerüst da.

Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, selber mal etwas auszuprobieren? Tücher und Schals sind tolle Möglichkeiten, um besondere Garne zu testen oder um geliebten Garnresten einen würdigen Auftritt zu verleihen.

Und wenn ihr nicht gern „frei Schnauze“ strickt sondern lieber nach Anleitung – gar kein Problem: Auf Ravelry und im Pascuali-Shop findet ihr ganz viele tolle Pascuali-Designs für Schals, Tücher und vieles mehr!

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